Die Gedanken kommen öfters, ich sollte doch das Arbeitsamt anrufen, weil ich mich einmal im Monat melden muss, morgen ist der letzte Tag. Warum ruf ich jetzt nicht einfach an ? Dann ist dieser Gedanke, dass ich da anrufen muss, weg! (Hachja, dann freut sich mein ich, HAHA!) Warum lenke ich mich durch andere Sachen ab, so dass ich den Telefonanruf unweigerlich in die Ferne schiebe ? So baut sich in mir automatisch auch eine Spannung auf, ein Druck, anrufen zu müssen, je näher die Stunde rückt, wo man noch anrufen kann und dann wird der Druck wahrscheinlich noch viel größer und dann wird alles noch viel problematischer. FLUCHT! Ich fliehe vor dem Anruf. Was ver-hilft der Flucht, nicht anrufen zu müssen ? Angst. Angst etwas falsch zu machen. Angst vor dem was kommt. Das man aus Unsicherheit etwas falsch macht, oder aus Nervösität. Angst davor, dass der andere denkt, dass ich ein Idiot bin, wenn ich irgendetwas falsch mache.
Es geht also eigentlich nur um Ängste, Ängste die mich selbst betreffen, "mein" "ego", dort ist ein bestimmtes Bild, dass ich von mir habe, dass ich mich so und so verhalten muss und wenn ich mich anders verhalte, dann bin ich von mir selbst enttäuscht, oder der gegenüber fragt sich, was das denn für ein komischer Kautz in der Leitung ist...und solange man natürlich ein Bild von sich selbst hat, solange muss man auch Angst davor haben, dass es zerstört wird.
Sobald man ein bestimmtes bild von sich selbst hat, solange muss man es halt verteidigen, oder durchsetzen...und solange wird auch dieses Bild, dass man von sich selbst hat ge-nährt...
Kann man nun sofort frei von der Angst sein, ohne das irgendein Zeitfaktor eine Rolle spielt ? (das ego ist immer zeitlich und das ego erhält sich selbst durch zeit, angst gibt es nur wenn es zeit gibt und trägt daher essentiell der erhaltung des ego-bildes bei) Wenn ich sage nachher, oder morgen bin ich frei von der Angst, bin ich dann wirklich frei von der Angst ? Natürlich nicht. Jedes Ziel muss ab-sterben, sonst hat man nachher auch noch Angst, das Ziel nicht er-reichen zu können.
Psychologische Zeit gibt es daher nicht. Denn die Angst geht nicht fort, wenn man wartet. Psychologische Zeit ist also keine Lösung. Die einzigste Lösung kann daher nur das JETZT sein, jetzt sofort ganz frei von Angst sein.
Kein bild von sich selbst zu haben, bedeutet doch eigentlich auch, weder von Angst frei sein zu wollen, noch irgendwelche Ängste haben zu wollen. Wenn man das in einem Ich-kontext sieht, dann stimmt das, weil ich immer Zeit bedeutet, in dieser Zeit kann man dann ängste haben, oder eben nicht haben. Man braucht schliesslich erst Angst, um von Angst frei sein zu wollen. Angst aber ist immer zeitlich basiert und nicht-angst hat mit dem Zeitfaktor gar nichts zu tun, sondern nur mit dem JETZT. Denn man kann vor allem was Zeit bedeutet Angst haben. Es ist eigentlich so einfach nur JETZT kann ich frei von Angst sein und nicht morgen, übermorgen oder in einem Jahr.
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