Dienstag, Juni 15, 2010

Köhler über Finanzkapitalismus

“Die Praxis des heute vorherrschenden Finanzkapitalismus kann jedenfalls für uns kein Leitbild sein. Er ist sich selbst genug.

Er operiert vor allem mit Wetten und Schulden. Er steigert seine eigenen Renditen ohne Rücksicht darauf, ob das dem Wohlergehen der Nationen nutzt. Die aktuelle Krise zeigt ein Muster, das nicht akzeptabel ist – die Gewinne haben Wenige gemacht, die Verluste muss die Allgemeinheit tragen.”

Aus der Rede von Bundespräsident a.D. Horst Köhler “Die Krise nicht verschwenden” beim IX. Munch Economic Summit am 29.04.2010

„Wenn sich ein Land durch eigenes Verhalten hohe Defizite zulegt, dann ist weder die Gemeinschaft noch ein Mitgliedstaat verpflichtet, diesem Land zu helfen. Es wird nicht so sein, dass der Süden bei den sogenannten reichen Ländern abkassiert. Dann nämlich würde Europa auseinanderfallen.“ Horst Köhler, in einem Interview im Spiegel, 1992

Mittwoch, Juni 09, 2010

Aufklärung ein Recht des Menschen

"Ein Zeitalter kann sich nicht verbünden und darauf verschwören, das folgende in einen Zustand zu setzen, darin es ihm unmöglich werden muß, seine (vornehmlich so sehr angelegentliche) Erkenntnisse zu erweitern, von Irrtümern zu reinigen, und überhaupt in der Aufklärung weiter zu schreiten. Das wäre ein Verbrechen wider die menschliche Natur, deren ursprüngliche Bestimmung gerade in diesem Fortschreiten besteht; und die Nachkommen sind also vollkommen dazu berechtigt, jene Beschlüsse, als unbefugter und frevelhafter Weise genommen, zu verwerfen." (Kant, 1784)
"Ein Mensch kann zwar für seine Person, und auch alsdann nur auf einige Zeit, in dem, was ihm zu wissen obliegt, die Aufklärung aufschieben; aber auf sie Verzicht zu tun, es sei für seine Person, mehr aber noch für die Nachkommenschaft, heißt die heiligen Rechte der Menschheit verletzen und mit Füßen treten. Was aber nicht einmal ein Volk über sich selbst beschließen darf, das darf noch weniger ein Monarch über das Volk beschließen; denn sein gesetzgebendes Ansehen beruht eben darauf, daß er den gesamten Volkswillen in dem seinigen vereinigt." (Kant, 1784)
http://www.textlog.de/2336-2.html

Es ist interessant einen Text von 1784 zu lesen, welcher heute immer noch hoch aktuell ist.
Ich denke der Text spricht für sich.

Dienstag, Juni 01, 2010

Ich hasse das System

Die Bedinungen, die in meinem Studium und in Deutschland vorherrschen, machen mich immer motivationsloser in diesem System mitzuspielen.

Im Studium wird nur verlangt irgendwelchen Leuten nach der Schnauze zu reden. Einige Professoren, deren Intelligenz ich unter der meiner stellen würde. Gestern wurden zwei Referenten von einer Professoren auch noch vorgeführt. Die Eine ist dann zum Glück ein wenig ausgerastet und hat der blöden Kuh paroli geboten. Innerhalb von 2-3 Monaten zumindest im Sommersemester 5-6Prüfungen zu absolvieren. Da ist ja eh schon klar, dass man die Prüfungen alle nur oberfächlich und nicht tiefgründig behandeln kann. Da kann man es doch eigentlich auch gleich lassen.

In Deutschland wird alles vom Geld regiert. Da ich psychisch und physisch angeschlagen bin, werde ich vorraussichtlich sowieso aus der Gesellschaft herausselektiert werden, weil ich dem ganzen Druck einfach nicht standhalten kann, da mein Körper und mein Geist dadurch erkrankt. Eine Arbeit zu finden, wo kein Leistungsdruck herrscht, wird wohl nicht zu finden sein und wenn man nicht arbeiten geht, rutscht man direkt in Hartz IV und es wird wieder nur Leistung verlangt und eine re-ntegration in das kranke System. Und warum soll ich für Geld arbeiten, welches eigentlich gar nicht gedeckt ist, wobei man ja auch eigentlich schon weiß, dass die Geldentwertung unweigerlich kommen wird, man nur nicht weiß, wann?
Wozu arbeiten, wenn die Rente nicht sicher ist?
Wozu arbeiten, wenn man nicht weiß, ob das Geld morgen noch Wert hat?

Kann mir diese Frage einer beantworten?