Donnerstag, Februar 23, 2006

zu den Bewertungen 1

Es ist nich nur eine Vor-stellung, wenn ich mir vor-stelle, wie ich zu sein habe, nein, jede einzelne Bewertung ist eine Vor-stellung, wie ich etwas haben möchte, oder wie etwas sein soll.

Nun befinde ich mich in einem kleinen Dilemma. Ist Bewertung gut, ist Bewertung schlecht ? Das ist eine falsche Frage. Die Frage löst nichts. Fakt ist, ich bewerte. Fakt ist, jede einzelne Bewertung ist eine Vorstellung, wie etwas zu sein habe. Fakt ist, wenn ich daran was ändern will, ändere ich mich soweit wie möglich zu dem Idealbild hin, wie ein ohne-bewerten-sein aussehen mag. Das Idealbild selbst ist aber wieder eine Vor-stellung und eine Vor-stellung bin nicht ich. Desweiteren trennt mich die Vor-stellung immer von dem, was ich bin denn ich bin hier, die Vor-stellung liegt irgendwo in der Zukunft, wie ich mal sein soll. Das ist also schwachsinn. Daraus geht hervor, dass jede Annäherung an ein etwaiges Idealbild wie ein "ohne-bewerten-sein", nicht die Lösung sein kann. Jede Änderung die aufgrund eines Ideals getroffen wird, verdeckt immer mehr den wahren Kern, von dem was ich bin. Denn man denkt dann man wäre ein Ideal. Ich wäre der und der. Veränderung bringt mich nicht weiter. Gibt es überhaupt ein weiterkommen ? So komme ich zu dem Ent-schluss dass es eine Vorstellung ist, wie ich zu sein habe, (wie auch immer), aber das genau das gleiche Muster abläuft, wenn ich etwas bewerte und da spielt es keine Rolle, ob ich den Computer bewerte, oder mich selbst. Aus diesem Muster, oder Zirkel gibt es also kein entkommen, weder in die eine Richtung, noch in die andere Richtung. Es bleibt so, wie es ist. Alles andere wäre eine Abweichung von dem, wie es ist und somit ist es nicht kongruent mit mir selbst.

Dienstag, Februar 21, 2006

zu den Bewertungen

Was bisher nur unbewusst mitlief, wurde mir vor ein paar Stunden bewusst, nämlich dass ich unterschwellig eine Vorstellung davon hatte, wie ich zu sein habe, wie ich mit den Bewertungen umgehen soll, was ich mit ihnen machen soll etc. etc...
Das bedeutet, dass ich mich in meinem So-Sein nicht akzeptiere. Ansonsten würde ich keine Vorstellung davon haben, wie ich zu sein habe. Hier geht es um de-integration, um die Abspaltung mit den Bewertungen, die ich aber nun einmal bin. Eine Vor-stellung bleibt aber immer eine Vor-stellung. Man stellt sie vor sein eigenes Wesen, was man in Wirklichkeit ist. Dann bekommt man nämlich die persona (=Maske), die wir uns alle aufsetzen, die unser wahres Gesicht verdecken soll, weil unser wahres Gesicht nun mal nicht nur die schönen Seiten hat, sondern auch all die schlechten Seiten.

Bewertungen

Wie ist es möglich ohne Bewertungen zu leben ? Diverse Leute behaupten, es sei möglich ohne Bewertungen zu leben, zugleich verurteilen sie aber die Bewertungen. Bewertung seien nicht gut. Wer hat schon Bewertungen nötig ? Allein die Ablehnung des gesamten Bwertungsprozesses stellt für mich eine tiefschweigende nicht verbalisierte Abwertung des Bewertungsprozzeses dar. Dort wird also gewertet. So kommt man aus der Wertung nicht heraus. Sich ständig im Kopf zu sagen das Bewertung schlecht sei, ist auch keine Lösung, weil die ja wiederum eine Bewertung ist. Für mich stellt sich das eher so dar, dass es gar keine aktive Möglichkeit gibt, sich den Bewertungen zu entziehen. Das einzigste was man tun kann, ist, sich die Bwertungen anzuschauen, bewusst zu machen, warum man bewertet, sodass die Bewertungen vielleicht überflüssig werden, von alleine. Nach-sicht zu sich selbst haben, speilt hier eine große Rolle. Die braucht man hier nämlich wirklich, ansonsten wird es nicht möglich sein, aus dem Bewertungswirrwarr auszusteigen. Wenn man aussteigt, steigt man aus, ohne die Bewertungen zu verurteilen.

Eine Frage die sich mir aber noch in den Kopf drängt ist: Lehne ich damit nicht einen Teil von mir selbst ab, wenn ich aus den Bewertungen aussteige ? Ich wähle ganz bewusst, dass Wort aussteigen und nicht ablehnen. Ablehnung bedeutet Bewertung.

Was ich denke/fühle, ist, dass dieses Aussteigen bedeutet, nicht mehr mit den (bewertendenden) Gedanken identifiziert zu sein. Alles andere wäre nur ein Kampf zwischen Gedanken. Ist es überhaupt möglich, mit bestimmten Gedanken nicht identifiziert zu sein und mit den anderen schon ? Ja. Denn jede Identifizierung, die in mir ist, schliesst die gedankliche Identifizierung des Gegenteils aus, nur sind diese Teile einem meistens überhaupt nicht bewusst, die liegen im Schatten. Bewertungen sind mir aber meistens bewusst. Was man da "aktiv" tun kann, ist nur die Bewertungen zu beobachten und zu hinterfragen, warum man dies und das bewertet.

Vor allem die Frage, was ist Bewertung, muss ich mir mal durch den Kopf gehen lassen.

die Mitte

Manche Leute behaupten, man müsse die Mitte finden. Dieses passt jetzt auch sehr gut zum Thema des Hierophanten. Die Mitte wird als solches definiert, dass sie genau zwischen zwei Polen ist. Nun lehrt der Hierophant aber, dass es die Polarität eigentlich gar nicht gibt. Der Hierophant lehrt, dass links=rechts ist und das nur die Willkür des Menschen diese beiden dinge als polar erlebt auf der denkerischen Ebene. Anscheinend 2 antagonistische Gedanken. Da es aber gar keine Polarität gibt, braucht man auch gar keine Mitte zu finden, oder anders gesagt, die Mitte ist überall. Genau deswegen kommt man auch zu der Erkenntnis: "Egal wie es ist, es ist gut so." Es gibt gar kein ausweichen, oder zusteuern auf die Mitte. Die Mitte ist immer da.

Montag, Februar 20, 2006

Der Hierophant

Schon lange Zeit beschäftigt mich diese Karte von allen großen Arkanen am meisten. Ich versuche schon jahrelang aus dieser Karte alles herauszukitzeln, was sie zu sagen hat. Einige Dinge sind deutlich verlieren sich aber dann in die undeutlichkeit.
So sind auf der Krone des Hierophanten 3 schattenförmige Zacken der Krone zu sehen. Diese entsprechen den Schleiern des kabbalistischen Lebensbaum. Dann wird aber undeutlich was die Zacken unter den Schatten zu sagen haben. Normalerweise würde ich jetzt erwarten 10 zacken zu zählen, wegen den 10 Sephiroth. Vielleicht hat die Krone auch eine andere Aussage zu machen, immerhin entpricht der kabbalistische Lebensbaum dem Zepter den der Hierophant in seiner rechten hand festält. Die Zacken der drei Ebenen, so will ich mal den Aufbau der Krone bezeichnen, betragen 3-7-5. Jeder dieser Zacken scheint noch 3 Zacken an sich selbst zu haben und einen schwarzen Punkt in der Mitte haben sie auch. Insgesamt kommen wir dann auf 3*3+7*3+5*3=45 zacken, ohne die Zacken des Schleiers. Einzelnd ergeben die zahlen 9, 21, 15, 45. Es fällt sofort auf, dass sowohl die Zahlen selbst durch 3 teilbar sind, als auch die Quersumme durch 3 teilbar ist. Hier scheint also eine Betonung der Zahl 3 vorzuliegen. Nun kann man auch einfach noch die zahlen addieren ohne die zusätzlichen 3 Zacken mitzuberechnen, was 15 ergeben würde, auch hier ist wieder die Zahl selbst, als auch die Quersumme durch 3 teilbar. Da diese Karte sehr christlich-mystisch geprägt ist könnte dies auch die Unterteilung des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes sein. Vielleicht will diese Karte auf ein "sowohl-als-auch" hinaus. Links und rechts stehen 2 Säulen. Diese verdeutlichen norm-aler-weise die Polarität. Hier aber sind beide Säulen grau. Dies symbolisiert den Wegfall der entgegensätzlichen Unterscheidung. Interessant ist nun das auf der gleichen Seite nun zwei Schüler sind in verschiedenen Farben. Hier herrscht die Polarität zwischen den Schülern!! Ich werde das Gefühl nicht los, dass es Aufgabe des Hierophanten ist und auch der RELIGION, in ihrer wahren Bedeutung, von der Unterscheidbarkeit, zu der Ununterscheidbarkeit zu führen. Dies ist wahrhafte re-ligio. Die beiden Säulen sind Grau und man kann beliebig, willkürlich der einen, oder anderen Säule, die bedeutung von rechts, oder die von links zuschreiben. Der Hierophant ist genau in der Mitte dieser 2 Säulen. Er ist weder ein links, noch ein rechts, oder er ist sowohl ein links, als auch ein rechts. In beiden Fällen entsteht etwas neues, etwas drittes, beide Aussagen führen, oder sollen auf die Ununterscheidbarkeit hinweisen. Die Ununterscheidbarkeit ist logisch nicht zu erklären, da das Instrument der Logik nun einmal die Analyse ist. Der Hierophant zeigt 3 Finger, was wohl bedeuten soll, dass zwei Dinge etwas neues, drittes erzeugen. Dazu fällt mir jetzt ganz einfach der Gegensatz zwischen Leben und Tod ein. Leben, ohne Tod, wie soll das Funktionieren ?
Ein Leben ohne Tod, auf allen Ebenen, würde völlige Stagnation, Erstarrung bedeuten.
Hier wäre überhaupt kein Leben möglich und wie soll man sterben, ohne zu Leben ? Das eine bedingt also das andere. Sodass man sagen kann: Leben = Leben+Tod. Alles andere wäre völlige Stagnation und wo sollte der Impuls herkommen, diese Stagnation zu lösen ? Man müsste hier wieder eine Polarität postulieren, dass irgendwo ein veränderndes etwas ist, dass die Stagnation zum fließen bringt, aber das ist mir viel zu hypothetisch und weicht zu sehr vom Thema ab. Ausserdem, warum zu solch hypotethischen Postulationen greifen, wenn Leben und Tod in einem selbst sind. Das kann jeder für sich selbst ent-decken. Der Hierophant hat 3 Kleider an, was auch wiederum die Zahl 3 in den Vordergrund schiebt. Was jetzt nun noch interessant ist, ist, dass die beiden grauen Säulen, oben eine Art Samen enthalten. Es erinnert mich an eine Eichel. Warum nun, haben beide Säulen ihre eigene Eichel ? Warum entstehen nicht aus einer Eichel, beide Säulen ? Das würde ich verstehen. Es geht hier um die Wurzel, oder des Samens der Polarität. Hier ist ein Denkfehler. Beide Säulen haben ja die gleiche Farbe, das heisst hier wird kein Unterschied gemacht zwischen links und rechts. Das bedeutet beide Säulen haben auch den gleichen Samen. Die Säulen richten den Augenmerk ja gerade darauf, dass es keinen Unterschied gibt. So werden die Säulen eins und die Wurzel ist bei beiden die gleiche und die Wurzel ist es dann auch die die Polarität langsam erkennen lässt. Links und rechts haben den gleichen Samen und links und rechts ist auch gleichzeitig ein Same für sich. (Bitte nicht versuchen, dass zu verstehen) Das kann man sich analog auch bei einem Samen gut vorstellen, beim Samen selbst gibt es noch kein links und kein rechts, wenn aber die ersten wurzel sich nach links und rechts ausbreiten, dann ist die Polarität entstanden, oder wenn die ersten Äste vom Stamm spriessen. Der Baum wird mit den Jahren immer differenzierter immer Unterscheidbarer, hat immer mehr Teile, ist aber aus einem Samen ent-standen, der der Ununterscheidbarkeit entsprechen würde. In Wirklichkeit ist im Samen die Unterscheidbarkeit und die Ununterscheidbarkeit schon enthalten. Nur hat sich die Unterscheidbarkeit hier noch nicht manifestiert, man sieht es nicht. Was mir gerade noch auffällt, ist, dass der Same oben an der Karte ist und nicht unten. Normalerweise pflanzt man einen Baum ja in die Erde, was dem unten entsprechen würde. Hier wird also ganz eindeutig der Same des Himmels gemeint, oder der Same von Gott, der ein Same ist. Die Karte hat einen grauen Hintergrund dies entspeicht sicherlich dem NICHTS (bitte nicht in der pervertierten form deuten, als etwas, was ohne Substanz sei) und das Nichts enthält den Samen der sich nach unten nach Malkuth (=unsere Erde) erstreckt. Komischerweise ergibt sich bei mir, wenn ich diesen Same anschaue ein Bild der Quelle. Wie bei einem Kelch der, wenn er überfüllt ist, all sein Wasser nach unten abgibt. Hier ist es aber kein Wasser, sondern einfach Energie die sich nach unten manifestiert. In Wirklichkeit gibt es natürlich auch kein oben und unten, was bedeutet, dass das Nichts einfach überall ist. Denn das grau füllt den gesamten Hintergrund aus.

Katzentraum

Heute habe ich von meinem Kater Oli geträumt. Im Traum erschien er nicht komplett. Ihm fehlten teile seitlich am Kiefer und am Hals und die wunden waren schon ziemlich tief, aber Blut floss hier komischerweise keines. Die Bedeutung ist klar. Eine Katze ist nur eine Katze, wenn sie ganz ist, vollkommen ist. Auf die psychische Ebene übertragen bedeutet dies, dass ich nur ein halber oder unganzer Mensch bin, wenn ich Teile in mir selbst ablehne. Ich denke die Themenbereiche, die ich selbst noch nicht integriert habe, entsprechen der Symbolik des Kiefers und und der des Halses.

Da muss ich weiterforschen.
keine hilfe da
halte vergebens an Dingen fest
Ich bin verloren

Freitag, Februar 17, 2006

Unbewusste Übernahme von Problemen

Ich dachte immer, ich würde niemals Probleme von anderen übernehmen. Wie ich sah, habe ich mich geirrt. Leider weiss ich jetzt gar nicht mehr, welches Problem ich übernommen habe. Das ich dies erkannte, hat mit dem vorherigen Post zu tun. Denn es bedeutet, dass Leute, die mich kritisieren, oder Probleme mit mir haben, eigentlich gar kein Problem mit mir haben, sondern ein Problem mit sich selbst. Das heisst sie sehen verdränge Persönlichkeitsanteile an mir und sie ziehen mich da mit herein, mit ihren Problemen, die ich nicht habe. Wenn man das erkennt, dann ist das weiter kein Problem, weil man das Problem dann nicht übernimmt. Wenn man dann aber diese Probleme unbewusst übernimmt und dann versucht diese Probleme zu lösen, sozusagen als Ersatz für die anderen, nur ist einem das dann gar nicht bewusst, dass man die Probleme anderer dann löst, dann wird das zu einem Problem und je mehr Probleme man anzieht von anderen Leuten, umso schlimmer wird es.

Wenn mich zum Beispiel jemand nicht mag, wegen irgendetwas, dann wird dieser jemand dieses irgendetwas bei sich selbst ablehnen und weil dieser jemand mich nicht mag, beschimpft er mich. Wenn ich jetzt den Mechanismus dahinter nicht sehe, bekomme ich ein Problem mit dieser Person und mit mir selbst. Warum beschimpt er mich ? Hat er recht mit dem, was er sagt ? Verhalte ich mich falsch ? Das sind alles die Fragen die diese Person sich stellen sollte und nicht ich! Denn ich habe kein Problem mit der Person, die mich beleidigt! Ich brauche da nichts zu lösen! Ich projiziere keine verdrängten Persönlichkeitsanteile! Ich kann nicht die Probleme der anderen Leute lösen, sie müssen sie alleine lösen, natürlich kann man die Leute dabei unterstützen, bei der Problemlösung, aber letztendlich muss man die Probleme, die man selbst hat, immer selber lösen.

Wenn ich diesen ganzen Mechanismus aber erkenne, dann habe ich kein Problem, dann findet da unbewusst keine Übernahme des Problems statt.

Donnerstag, Februar 16, 2006

Konflikte

Alle Konflikte, egal welcher Art, finden nur in mir selbst statt. Ich kann für meine Konflikte niemanden verantwortlich machen (ausser natürlich mich selbst), obwohl ich das, wie jeder andere natürlich auch, gerne tut. Was hier passiert, ist nämlich, dass die unangenehmen Dinge, die man selbst nicht wahrhaben will, auf objekte ausserhalb von sich selbst projiziert. Beispiele für die allgemein unangenehmen Dinge wären in etwa: Hass, Angst, Wut. Ich erinnere mich an den Beitrag, wo ich schrieb, dass ich immer durchdreh, wenn die Katze soviel miaut, weil ich meine Ruhe haben will, da ich mich auf etwas konzentrieren möchte. Man kann jetzt die Katze dafür verantwortlich machen, dass man unruhig ist. Die Katze ist schuld. Die Katze muss aus dem Zimmer, die stört mich und tatsächlich, wenn die Katze raus ist und man das maunzen nicht mehr hört, ist der Konflikt scheinbar gelöst. Wenn die Katze demnächst wieder reinkommt, ist der Konflikt wieder da. Gelöst ist hier nämlich rein gar nichts. Es gleicht einem Kinde, dass die Augen zu macht und dann denkt, dass es unsichtbar wäre und von niemandem mehr gesehen wird. So versuchen wir die Konflikte, die in uns selbst sind auch zu verdecken, oder verstecken und projizieren unsere eigenen abgelehnten Persönlichkeitsanteile auf objekte, die ausserhalb von uns sind.
Im Beispiel mit der Katze ist es die pure Ablehnung der Unruhe, die in mir selbst ist. Die Katze ist nicht ver-ursacher der Unruhe in mir, sondern ich bin selbst Unruhe. Ich lehne die Unruhe in mir ab, mache die Katze dafür verantwortlich und verweise sie des Zimmers und habe so scheinbar das Problem gelöst. Die einzigste Lösung des Problems ist, auch die Unruhe, die ich bin, zu akzeptieren und lieben zu lernen, genauso wie die Ruhe. So verweise ich die Katze nicht mehr aus meinem Zimmer, sondern sie kann fröhlich weiter maunzen und ich habe kein Problem, keinen Konflikt.

Dienstag, Februar 14, 2006

Der Weg der Heilung

Dieses Buch (Krankheit als Weg von Thorwald Dethlefsen und Rüdiger Dahlke), was ich schon längere Zeit besaß, aber nie wirklich Interesse hatte zu lesen, offenbart mir nun einen weiteren großartigen Blick in mir selbst. Ich setze vorraus, dass das Gesetz der Polarität verstanden wird.

Wie wir alle wissen, besitzen wir 2 Gehirnhälften, das heisst wir verfügen über 2 Hemisphären, die verschiedene Funktionen übernehmen. Diese 2 Hälften sind mit dem corpus callosum verbunden. Was man nun weiss, ist, dass immer nur eine der Hirnhälften dominant ist, zumindest bei gewöhnlichen Menschen. Der corpus callosum ist der Vermittler zwischen diesen beiden Gehirnhälften. Diese beiden Gehirnhälften also, die unterschiedlich dominant sein können, sind polar zueinander. Heilung bedeutet, dass der corpus callosum, das Gleichgewicht zwischen beiden Hirnhälften wahrt, das heisst, dass es keine dominante Hirnhälfte mehr gibt. Dadurch verschwindet die Polarität auf der physischen Ebene. Es wird eine Synthese gebildet, oder ein sowohl die linke Hirnhälfte, als auch die rechte Hirnhälfte. Wir können zwar, die linke und rechte Hirnhälfte benutzen, was wir aber nicht können, ist beide GLEICHZEITIG zu benutzen. Ich vermute, dass Samadhi ganz einfach bedeutet, das, wenn man dieses Überbewusstsein erlebt, beide Hirnhälften gleichgeschaltet sind. Bei manchen bleibt es für immer so, bei manchen gehen die Hirnhälften wieder in einen unbalancierten Zustand über.

Was hat das nun mit Heilung zu tun ? Ganz einfach: Heilung bedeutet ganz zu werden.
Dies mag für manche sicherlich komisch klingen. Für die meisten ist Heilung einfach das verschwinden eines Symptoms. Nein, nein, Krankheit ist da, wo etwas unausgeglichen ist, wo etwas fehlt! Deswegen fragte man die Patienten auch früher: "Was fehlt ihnen?", aber die Patienten würden einfach nur Antworten: "Ich habe Rückenschmerzen." In einem unbalancierten Zustand hat man zwei Möglichkeiten. Entweder man gibt etwas dazu, oder man nimmt etwas weg, um in einen balancierten Zustand zu geraten. Es ist ironie, wenn ich sage, dass die Sicherheit, die man hat IMMER im gleichen Verhältnis zur Unsicherheit steht. Es ist egal, wieviel Sicherheit man hier hat, oder Unsicherheit. Ein ehr unsicherer Mensch ist dher bestrebt sich viele Sicherheit zu schaffen, sodass ein Ausgleich stattfindet. Ein Mensch der nicht soviele Unsicherheiten hat, wird sich weniger Sicherheiten schaffen, aber das Ziel ist hier genau das gleiche, nämlich das Gleichgewicht.

Was bedeutet das für die Alltagswelt ? Es bedeutet, dass jeder krank ist, der nicht im Samadhi-Zustand ist. Desweiteren ist es wichtig, alles zu integrieren. Die linke hälfte ist genausowichtig wie die rechte hälfte. Sicherheit ist genauso wichtig, wie die Unsicherheit. Man muss die Polarität akzeptieren und in dem ausgleich der Polarität, in dem Gleichgewicht, entsteht etwas neues. Im ablehnen des Gegenteils, macht man sich selbst krank, weil man etwas von sich selbst ablehnt. Wir alle mögen Gesundheit (so, wie wir das Wort normal gebrauchen), aber keiner mag Krankheit. Nun fängt das Dilemma an, wenn wir krank werden, weil wir das krank-sein normalerweise ablehnen, gleichzeitig nehmen wir die Gesundheit aber an! Das bedeutet wir akzeptieren nicht unsere Ganzheit, sondern nur eine Hälfte der Ganzheit, nämlich die Gesundheit. Wir können einfach nicht das eine Ding, ohne das andere Ding haben. Es gibt keine Gesundheit, ohne Krankheit. So einfach ist das, ohne die polarität würde es nicht die nicht-polarität geben.

Sonntag, Februar 12, 2006

Zwang hat völlig versagt

Ich sollte für meine Mutter Eis holen. 1x Schoko, 1x Banane und 1x Nuss mit Sahne. Ich habe das auswendiggelernt so gut es geht. Damit ja nichts schief geht. Als ich dann an der Eistheke war und bestellen wollte, fielen mir nur 2 Kugeln ein, bei der dritten musste ich lange nachdenken und laut habe ich gesagt "Moment, ich muss nach-denken", und irgendwann kam ich dann auch auf die Sorte Eis und das dann mit Sahne bitte. Hier ist alles zusammengebrochen, was ich meiden wollte. Nämlich genau solche Situationen, wo es einfach überhaupt nicht läuft (wie ich will). Diese scheinbare Schwäche, etwas vergessen zu haben, und auch noch den Betrieb in der Diele aufzuhalten, durch langes denken, schien zumindest der Frau die mich bedient hat nichts auszumachen, mir schon - irgendwie, mir war es auch irgendwie peinlich.

Zwang versucht die Unsicherheit zu decken, die man hat. Es ist egal, ob der Zwang da ist, oder nicht, die Unsicherheit bleibt bestehen und ausserdem ist es eigentlich auch gar nicht schlimm, nach-denken zu müssen, welche Sorte Eis denn da noch fehlt, die ein anderer haben möchte (sowas kann man ja vergessen).

Nocheinmal zum Zeugen

Ich habe noch ein wenig weiter überlegt, über das, was ich zum Thema des Zeugen geschrieben habe, dass es ihn nicht geben würde. Ich fragte mich: Ist es überhaupt wichtig, ob es diesen Zeugen gibt, oder nicht ? Würde es irgendetwas ändern, ob es diesen Zeugen gibt, oder nicht ? Ich sah meine Antwort einfach nur als eine Ergänzung zu der Aussage, dass es den Zeugen gäbe. Die Wahrheit ist, dass es den Zeugen gibt und nicht gibt zugleich. Deswegen meine Ergänzung. Obwohl ich selbst nicht mehr weiss, ob es wirklich der Ergänzung diente, oder einfach darum, zu widersprechen.

Nun aber zu der Frage, ob es überhaupt wichtig ist, ob es den Zeugen gibt, oder nicht. Das schwierigste ist jetzt, die richtigen Fragen zu stellen, um die richtigen Antworten zu bekommen. Was macht den Zeugen essentiell aus ? Er nimmt eine beobachtende Position ein. Wer nimmt da eine beobachtende Position ein ? Es ist auf keinen Fall ein Gedanke. Wer soll der Zeuge sein ? Jetzt im Momemt sehe ich auch meine Gedanken. Wer sieht sie ? Ich kann das nicht beantworten, weil sich alles im Bereich des Bewusstseins abspielt und der Beobachter selbst hat mit dem Bewusstsein gar nichts zu tun. Ich kann den Zeugen nur als negierend beschreiben. Als Nicht-Bewusstsein und somit sozusagen als Nicht-existent, zumindest relativ zum Bewusstsein. Man darf nun nicht sagen, dass dieser Zeuge NICHTS wäre, dass heisst als etwas, was überhaupt keine Substanz hat. Die Antwort ist ganz einfach, dass man es nicht weiss, ob da Substanz ist, oder nicht, weil man es nicht wahrnehmen kann, oder verfalle ich hier dem binärdenken ? Ich habe ja ein Bewusstsein, ganz offensichtlich und dieses Bewusstsein erscheint ja ganz offensichtlich im Nicht-Bewusstsein, weil ich das Nicht-Bewusstsein sehe, sonst könnte ich hier davon nicht sprechen. Nicht-denken ist gleichzusetzen mit einem nicht-denkendem-Bewusstsein. Dort nimmt man auch wirklich WÖRTLICH nichts wahr, wenn man nicht denkt! Man nimmt also das NICHTS wahr, genauso wie man ETWAS wahrnimmt und wo ist jetzt der Unterschied zwischen NICHTS und ETWAS ? Genau! Es gibt keinen! Man macht diesen Unterschied nur sich selbst, man kann mit Recht behaupten, dass das Nichts etwas ist, also Form, genauso wie man sagen kann, das Form nichts sei.

Es gibt also keinen Unterschied zwischen Zeuge und Nicht-zeuge. Denn die gedanken sind selbst der Zeuge und wenn keine Gedanken da sind, dann ist das wieder genau der gleiche Zeuge wie vorher. Genau das meint auch Jiddu Krishnamurti mit "the observer is the observed." Der Beobachter ist das beobachtete. Das kann man überall anwenden! Ist quasi eine Formel, auch wenn man ausserhalb sich einen Baum anschaut.

Die Brille der Wortwelt

Wie manche Leute immer so schön sagen, dass man die Welt durch einer rosaroten Brille sehen kann, wenn man Sachen beschönigt, wo es eigentlich nichts zu beschönigen gibt, oder einfach etwas so in seinem Wert zu steigern, dass es schon fast ans lächerliche grenzt, so sehen alle Menschen durch eine Brille der Wortwelt (Gedankenwelt). Man setzt hier das Wort als Blockade ein, zu sich selbst und dem Objekt, also Ich <-> Wort <-> Objekt. Sodass man eine Trennung erhält zwischen dem Objekt und sich selbst und meistens wird auch noch geglaubt, dass das Wort das Objekt selbst sei. Das Objekt muss man anfassen können, berühren, riechen, hören, sehen, kurz, alles was man eben mit den Sinnen von dem Baum wahr-nehmen kann. Das bringt einen im direkten Kontakt zum Baum, ohne Trennung. Die Trennung die geschieht, wenn Gedanken dazwischenkommen, ist natürlich keine echte Trennung. Das Problem hierbei ist nur, dass den Gedanken einfach mehr wert gegeben wird, als der Wahrnehmung des Baumes. Dadurch verliert man buchstäblich den Kontakt mit dem Baum.
Wer hat denn Kontakt zu Gott, der nur über die Vorstellungen von Gott verfügt ?

Ich weiss nicht, warum ich diesen Text geschrieben habe.

Freitag, Februar 10, 2006

Den Zeugen gibt es nicht

Es gibt Leute die behaupten, es würde einen Zeugen geben, der die Gedanken beobachtet. Natürlich habe ich das auch mehreremale erlebt, und ich dachte bis dahin auch, dass es einen Zeugen gibt, oder wie auch immer. In Wirklichkeit existiert dieser Zeuge nirgendwo, ausser in unseren Gedanken, die sich mit dem Zeugen (den es nicht gibt) identifiziert haben. Es gibt also eigentlich gar keinen Zeugen, es gibt keinen Beobachter.

Dienstag, Februar 07, 2006

Selbstvergessenheit

In unserer heutigen Gesellschaft spielt Selbstvergessenheit eine sehr große Rolle. Man mag sich vielleicht fragen, warum denn Selbstvergessenheit so eine große Rolle spielt. Die Antwort ist: Flucht vor den eigenen Problemen und den Problemen der Welt.
Man kann diese Selbstvergessenheit nun durch verschiedene Mittel erreichen. Als allererstes fällt mir der kurzzeitige Orgasmus ein. Danach die abenteuerliche Fernsehwelt und die phantastische Drogenwelt. Natürlich kann man auch den PC dazu benutzen, sich selbst zu vergessen. Die Selbstvergessenheit wird durch alles gefördert, die unsere Aufmerksamkeit, völlig in Anspruch nimmt.

Interessant ist nun, dass manche Leute die Selbstvergessenheit als etwas "heiliges" betrachten, weil man ja in dieser Selbstvergessenheit kein Ego mehr hat. Was wäre das aber für eine Welt, in der alle nur noch vor dem Fernseher hocken und in ihrer Selbstvergessenheit schwelgen ? Selbstvergessenheit kann eine Flucht vor sich selbst sein, anstatt die Lösung der Probleme. Man kann sich auch selbst vergessen, wenn sich ein Problem die volle Aufmerksamkeit erhascht, hier wird aber das Problem dann gelöst und es wird keine Flucht betrieben.

Mittwoch, Februar 01, 2006

ist Liebe zeitlich ?

Liebt man eine Periode lang x und dann hört man auf einmal auf x zu lieben und dann geht man über und fängt an b zu lieben ? So geht das ja hier auf der Welt ab. Zuerst liebt man den Menschen, dann den, dann den, und so weiter...aber: ist liebe wirklich zeitlich begrenzt ? Was impliziert zeitliche Liebe ? Impliziert zeitliche Liebe nicht, dass diese Liebe durch etwas verursacht wurde ? Und wenn diese liebe verursacht wurde, dann ist die Liebe abhängig von der Ursache, die ja die Liebe ausgelöst hat. Ist das Liebe ? Ist Liebe bedingt durch innere und äußere Umstände ?
Liebe die bedingt ist, also eine Ursache hat, wird auch zu einem Ende kommen. Bedeutet dies, dass es mehrere Lieben gibt ? Wenn man verschiedene Bedingungen an der Schule erfüllt, bekommt man sein Zeugnis. Ist das so auch in der Liebe ? Wenn der Mensch, genau meinen Bedingungen ent-spricht und dann anfange ihn zu lieben ? Und nur IHN zu lieben ? Ist es Liebe, wenn ich nur einen Menschen Liebe und die anderen nicht ? Wenn ich nur Person X liebe, dann muss ich diese Person kontrollieren und ich muss in Angst leben, dass mir irgendeiner diese Person wegnimmt. Ich muss sie also beschützen, oder besser gesagt verteidigen.
Wie weit geht diese Verteidigung ? Körperliche Gewalt, psychische Gewalt ?, gegen die Frau, um sie zu kontrollieren und gegen die Rivalen, die der Person X den Hof machen ? Was soll das für eine Liebe sein ? Das hört sich eher nach Besitz-tum an, dass man verteidigt, weil man es nicht hergeben will. Ist liebe etwas, was man neu dazu gewinnt, was man vorher nicht hatte ? Das würde dann wieder kausal bedingt sein.

Machen wir es doch einfach ganz kurz und schmerzlos. Liebe die bedingt ist, ist keine Liebe. Warum ? Liebe die bedingt ist, was bedeutet, dass liebe begrenzt ist, muss Konflikte er-zeugen. Zum ersten mal geht die Liebe nur solange wie die Bedingung/en erfüllt sind, und zweitens, muss die liebe die bedingt ist, mit anderen äußeren Umständen, die auch begrenzt/bedingt sind, in Konflikt geraten, weil eben das eine, das andere ausschließt, in der Bedingheit. Liebe, die Konflikte er-schafft, ist das Liebe ? Natürlich nicht...

Somit kommen wir zu dem Ent-schluss, dass Liebe nicht zeitlich sein kann.
We are not enemies, but friends. We must not be enemies. Though passion may have strained, it must not break our bonds of affection. The mystic chords of memory will swell when again touched, as surely they will be, by the better angels of our nature.