Donnerstag, Februar 16, 2006

Konflikte

Alle Konflikte, egal welcher Art, finden nur in mir selbst statt. Ich kann für meine Konflikte niemanden verantwortlich machen (ausser natürlich mich selbst), obwohl ich das, wie jeder andere natürlich auch, gerne tut. Was hier passiert, ist nämlich, dass die unangenehmen Dinge, die man selbst nicht wahrhaben will, auf objekte ausserhalb von sich selbst projiziert. Beispiele für die allgemein unangenehmen Dinge wären in etwa: Hass, Angst, Wut. Ich erinnere mich an den Beitrag, wo ich schrieb, dass ich immer durchdreh, wenn die Katze soviel miaut, weil ich meine Ruhe haben will, da ich mich auf etwas konzentrieren möchte. Man kann jetzt die Katze dafür verantwortlich machen, dass man unruhig ist. Die Katze ist schuld. Die Katze muss aus dem Zimmer, die stört mich und tatsächlich, wenn die Katze raus ist und man das maunzen nicht mehr hört, ist der Konflikt scheinbar gelöst. Wenn die Katze demnächst wieder reinkommt, ist der Konflikt wieder da. Gelöst ist hier nämlich rein gar nichts. Es gleicht einem Kinde, dass die Augen zu macht und dann denkt, dass es unsichtbar wäre und von niemandem mehr gesehen wird. So versuchen wir die Konflikte, die in uns selbst sind auch zu verdecken, oder verstecken und projizieren unsere eigenen abgelehnten Persönlichkeitsanteile auf objekte, die ausserhalb von uns sind.
Im Beispiel mit der Katze ist es die pure Ablehnung der Unruhe, die in mir selbst ist. Die Katze ist nicht ver-ursacher der Unruhe in mir, sondern ich bin selbst Unruhe. Ich lehne die Unruhe in mir ab, mache die Katze dafür verantwortlich und verweise sie des Zimmers und habe so scheinbar das Problem gelöst. Die einzigste Lösung des Problems ist, auch die Unruhe, die ich bin, zu akzeptieren und lieben zu lernen, genauso wie die Ruhe. So verweise ich die Katze nicht mehr aus meinem Zimmer, sondern sie kann fröhlich weiter maunzen und ich habe kein Problem, keinen Konflikt.

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