Mittwoch, November 09, 2005

Die Herrscherin

Heute habe ich die Karte "Die Herrscherin" herausgepickt, für meine Deutungsversuche.
Ich werde auch den kabbalistischen Lebensbaum mit einbeziehen.

Im Bild "Die Herrscherin", geht es um Kreativität, um Schöpfung.
Im Bild sieht man viele die Bäume die aus der Erde dem Himmel entgegen wachsen. Die Frau, scheint schwanger zu sein, man siehst es nicht wirklich, weil sie ein sehr weites langes Gewand trägt, als wolle sie verstecken, dass sie schwanger ist. Links unten ist ein steinförmiges Herz auf dem das Zeichen der Venus zu sehen ist. Venus ist auch eine Gartengöttin und die Göttin des Frühlings und so taucht sie auch in diesem Bild auf. Warum ist das Symbol der Venus auf einem steinernen Herz zu sehen ?
Was verbinet man mit dem Herz ? Von der abstrakten Ebene her verbinde ich damit Liebe, (Mit)Gefühl. Von der materiellen Ebene her, verbinde ich damit Rhythmus eben der Herzschlag und ich glaube das ist damit auch gemeint, sonst wäre das Herz nicht aus Stein. Der Stein verweist ganz klar auf die materielle Ebene. Gartengöttin und Göttin des Frühlings und Rhythmus. Pflanzen haben bestimmte Rhythmen. Im Frühjahr beginnen die Bäume wieder langsam an zu blühen. Im Sommer sind die Blätter dann am reifsten und verlieren ihr Blätter im Herbst und im Winter sind gar keine Blätter mehr da. Der Rhythmus in der Natur ist also auch Thematik der Karte. Auf dem Diadem der Frau sind 12 Sterne. Die 12 Sterne stehen für 12 astrologischen Tierkreiszeichen.
Damit wird also das Universum, oder All gemeint. Im All oder Universum gibt es überall Rhythmus und viel wichtiger vielleicht zu sagen, dass das All selbst Rhytmus ist! in dem Bild sieht man überall den Rythmus: Entstehen, Wachsen, Sterben. Vom Gedanken bis zum Universum hin, das gleiche Spiel. Entstehen. Wachsen, Sterben erinnert mich an die Dreiheit. Wo 1+1=3 ist, nämlich genau dann, wenn 2 entgegengesetzt polare Kräfte sich vermischen, wie zB bei einem Mann und einer Frau, oder dem samen und der Erde, oder wenn der Verstand änderung an der Form vornimmt, dann entsteht immer etwas anderes, drittes. Die Garnitur, die die Frau hat, wurde vom Verstand er-schaffen. Um ein Kissen anzufertigen, braucht es schon Kenntnisse in der Nähkunst und die Stoffe die dazu gebraucht werden. Dies muss dann alles zusammenwirken, um zB ein Kissen zu erstellen. Im Hintergrund steht eine Linde, die nicht zu den anderen Bäumen passt, die Linde hat eine ganz andere Form und andere Blätter. Warum ist da nun die Linde, die eine einzigartige Rolle in diesem Bild spielt, weil sie nur einmal da ist ? Sie scheint aus einem ganz besonderem Grund gepflanzt worden zu sein. Welcher Grund mag das sein ? Die Hauptthematik der Karte ist Kreativität (creare=erschaffen), Schöpfung, Rhythmus. Welchen anderen Grund sollte es geben, eben diesen Baum zu pflanzen ? Die Linde ist sehr nah an einem kleinen Wasser-fall gebaut. Das Wasser fließt oben und fällt dann in schneller Geschwindigkeit herunter, bis es sich unten dann wieder beruhigt hat. Während des herunterfallens des Wassers, verändert sich die struktur des Wassers. Es wird stark, aggressiv, gefährlich, tosend. Es ist wie eine Verwandlung des Wassers, in eine andere Struktur. Eine Verwandlung passiert, wenn man geboren wird, während man wächst und wenn man stirbt. Alles das ist Ver-wandlung. Und da ALLES diesem Rhytmus unterliegt ist auch ALLES der Verwandlung unterworfen. Nicht nur, dass das Wasser eine Verwandlung im Fall erlebt, es erlebt auch die Veränderung zwischen dem Oben und dem Unten. Während oben ein Fluss ist, könnte er sich unten teilen und in viele andere Flüsse fließen und diese könnten wiederum ins Meer fließen usw...
Jede Verwandlung hat sein eigenes System, seine eigenen Gesetze, Rhythmus. Wie eine neue andere Welt. Wir sind zuerst im Uterus und dann werden wir geboren, dies ist ganz gewiss eine Transformation. Ich benutze hier Transformation und Verwandlung als Synonyme. Was ist der Unterschied zwischen Veränderung und Transformation ? Gewiss, wenn man sich transformiert, passieren auch Veränderungen, aber da muss es trotzdem einen Unterschied geben. Ich denke, auf jeder transformativen Ebene, herrschen eigene Gesetze. Werden auf der gleichen transformativen Ebene, Sachen verändert, ohne das die Gesetze sich verändern, dann ist das keine Transformation, jedenfalls nicht von der aktuellen Ebene aus gesehen. (Es kann ja sein, dass aus einer unteren Ebene her sich Teile transformieren, die dann Teil dieser aktuellen transformativen Ebene werden können.) Ein gutes Beispiel ist hier der Metabolismus. Der Stoffwechsel.
Subjektiv gesehen, bewirkt der Stoffwechsel bei uns überhaupt gar keine Transformation. Wenn man sich aber vor Augen hält, dass Stoffe, die wir essen zu körpereigenen Stoffen werden, wenn man also ganz krazz denkt, dass ein Schweinekotelett irgendwann zu einem Gedanken in meinem Gehirn wird, dann kann man das schon Transformation nennen. Eine Transformation erkennt man daran, dass auf einmal ganz andere Gesetze gelten. Vielleicht ist es auch besser zu sagen, dass man auf einer höheren Ebene nun etwas kennt, was man vorher nicht kannte (andere gesetze), dass man auf einer höheren Ebene Sachen machen kann, die man vorher nicht machen konnte. Die Linde, die also ganz nah an dem Fluss gepflanzt wurde, direkt auf gleicher höhe, wo das Wasser zu fallen beginnt, symbolisiert also die Transformation. Deswegen wurde dieser Baum gepflant. Als Zeichen der Transformation.

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