Sonntag, April 23, 2006

Die eigene Hilflosigkeit oder die Faulheit

Wenn man irgendein Problem hat, oder man meint ein Problem zu haben, zB Angst, dann ist das erste was wir gewöhnlich tun, eine Lösung zu diesem Problem zu finden. Wir kümmern uns gar nicht um das Problem, viel mehr kümmern wir uns um eine Lösung, die, wenn es denn geht, so schnell wie möglich kommen soll. Lösungen zur wie man frei von Angst werden kann, suchen wir in der einschlägigen Literatur. Wir Lesen Bücher oder suchen etwas oder irgendwen, der uns eine Lösung gibt, eine verbale, intellektuelle Lösung. Man wird dann merken, wenn man diese Lösung hat, dass sie einem überhaupt nichts bringt. Dies ist so, weil man sich mit dem eigentlichen Problem gar nicht richtig beschäftigt hat. Man weiss wohl, dass man irgendwie Angst hat und man weiss auch, dass man diese Angst nicht will, aber mehr wird da gar nicht nachgeforscht. Sofort wird nach irgendeiner Lösung gesucht, das Problem selbst wird ausser Acht gelassen. Dies ist dann auch das ganze Dilemma. Es ist völlig egal, ob wir die Lösung bei uns selbst suchen, ohne das Problem zu eruieren, oder ob wir die Lösung von einem Buch oder von einem Psychotherapeuten erwarten. Die Lösung des Problems liegt in dem Problem selbst. Deswegen muss das Problem untersucht werden und es darf nicht wild geschlussfolgert werden, oder spekuliert werden, was denn die Lösung sein könne. Hier wird man total auf sich selbst zurückgeschmissen, denn niemand kann einem hier helfen. Nur sich selbst kann man hier helfen. In dem man das Problem, das man hat, eruiert. Selbst eruiert. Wir eruieren normalerweise die Probleme wohl nicht selbst, weil wir zu Denkfaul sind, es ist doch viel komfortabler sich die Lösung von einem Buch zu holen, oder von sonst wem, aber die Lösung kann solange nicht stimmen, wie man das Problem nicht kennt. Um das Problem zu verstehen, zu erkennen, muss man dem Problem direkt in die Augen schauen und nicht vor dem Problem ausweichen, was ja auch viele tun, inkl. ich selbst. Wenn man das Problem nicht kennt, aber eine adäquate Lösung erhält, bringt es auch nichts, denn man weiss dann gar nicht, wo man die Lösung anwenden soll. Das Problem besteht nicht einfach nur aus einem Problem, das Problem besteht aus unzählig vielen Faktoren und wenn man diese Faktoren nicht kennt und auf einmal einer dieser unbekannten Faktoren auftaucht, dann ist man unfähig richtig darauf zu reagieren.

Lösungen, die also wirklich etwas bringen sollen, liegen in dem Problem selbst. Das Problem muss untersucht werden und nicht die Lösung. Wenn man das Problem voll und ganz verstanden hat, kommt automatisch die Lösung zu dem Problem, d.h. es muss gar keine Lösung gesucht werden, es ist nur nötig, dass Problem in all seine Bestandtteile zu zerlegen.

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